Kleiderschrank aufräumen: Ist die Konmarie oder meine Methode besser? Einige Überlegungen.

Kleiderschrank aufräumen: Konmarie Methode oder lieber nach meiner bewährten Methode?

Etwa CHF 220.-- - so viel gibt ein Durchschnittsschweizer pro Monat für Mode und Schuhe aus. In einer Umfrage wurde errechnet, dass die Hälfte der neuen Kleider in den letzten 12 Monaten nicht getragen wurde und direkt entsorgt wird. In der Schweiz sind dies 15 KG pro Person im Jahr. 66 KG in den USA. – eine unglaubliche Zahl, wie ich finde! 

Jede Saison drückt frau sich vor dem Kleiderschrank aufräumen. Jede weiss, dass sie dies tun sollte. Vielleicht hat sie auch zu wenig Platz, um alle Kleider das ganze Jahr über am selben Ort aufzubewahren.

Doch zwei Mal im Jahr sollte man sich schon die Zeit nehmen, um wieder etwas Ordnung im Schrank zu machen und die aktuelle Saison wieder mehr ans Tageslicht zu holen. Oft ist die Frage, wie soll frau da vorgehen?

Oft höre ich das Folgende und da habe ich so meine Fragezeichen:

??? Alles was kaputt ist oder nicht passt, ob zu gross oder zu klein, kann weg
!!!! Sicherlich ist es eine Überlegung wert, Dinge zu flicken oder passend zu machen

??? Alles was man während eines Jahres nicht angezogen hat soll weg
!!!! Schauen Sie sich die Dinge an und fragen Sie sich, was Sie genau daran stört.
- Ist es die Farbe, die Sie blass macht oder sich unwohl darin fühlen?
- Ist es der Schnitt, der nichts für Ihre Figur tut?
- Ist es ein Muster, welches Sie stört und Sie nicht wissen warum?
- Ist es der Stoff, die Sie zu fein oder zu füllig aussehen lässt?
- Fällt es Ihnen schwer diese Fragen zu beantworten?
-Weil Sie die kleinen Unterschiede nicht selbst sehen und sich dabei unwohl     fühlen

??? Andere sagen, dass frau aussortieren soll nach der Konmarie-Methode

Einige Details zur Person Marie Kondo:

Sie ist eine japanische Beraterin und Bestsellerautorin deren drei Bücher in 27 Sprachen übersetzt und weltweit 7 Mio. Mal verkauft wurden. Im Englischen wurde Ihr Nachname sogar zum Verb «kondo», was übersetzt bedeutet: einen Schrank aufräumen.

Die «Konmarie-Methode (KMM) ist in aller Munde und umfasst die folgenden Grundsätze:
Mit Punkt 2 und 3 habe ich aber so meine Mühe.

  1. (KMM) Alles auf einmal, in kurzer Zeit und perfekt aufräumen.
    !!! Finde ich zwar gut, doch frau sollte sich genügend Zeit nehmen, damit Sie nicht einfach umräumt, sondern auch aussortiert. Nur mit weniger Dingen kann man Ordnung halten.
  2. (KMM) Alle Dinge zum Aufräumen werden auf einem Haufen gesammelt
    !!! Ich bin sehr damit einverstanden, dass man alles zusammentragen soll, was es an Kleidern, Accessoires…. gibt, damit man eine Übersicht bekommt. Eine angehäufte Masse von Dingen ist sehr beeindruckend und regt zum Nachdenken an. Jedoch würde ich nie alles auf einen Haufen werfen, sondern nach Hosen, Tshirts etc. geordnet Gruppen bilden. Auch würde ich alles, was an einem Kleiderbügel ist, in Gruppen hängen, damit man eine gute Übersicht bekommt. Ich sehe nicht ein, warum ich mir extra Arbeit machen sollte, um Dinge wieder neu zusammenzufalten oder sogar bügeln zu müssen.  Somit haben wir mal alles vorbereitet. Am Ziel sind wir aber noch nicht angekommen.
  3. (KMM) Entscheiden, was weggeworfen wird aufgrund der Frage: « Macht es mich glücklich, wenn ich diesen Gegenstand in die Hand nehme? (KMM nennt dies spark joy = Freude entfachen / Glücksgefühl erleben)
    !!! Ich bin damit einverstanden, dass man sich trennt von Dingen, die belasten oder man nicht mehr braucht. Sicherlich braucht es zum Beispiel auch nicht 10 weisse Tshirts. Drei gute sind es wert, dass diese multifunktional eingesetzt werden können. Doch einfach wegzuschmeissen, was nicht gefällt, kann sehr ins Geld gehen, weil mal baldmöglichst wieder Neues in der gleichen Farbe oder Stil einkauft. Somit wiederholt sich das Aussortieren alle paar Monate und man hat nichts aus der Geschichte gelernt. Viel Geld ausgegeben und viel Auswand investiert.
  4. (KMM) Jeder Gegenstand, den man behält, bekommt seinen Platz zugewiesen
    !!! Dieser soll schön zusammengelegt werden, je nach Methode und vielleicht sogar nach Farben sortiert werden.
    - somit findet man alles
    - das Auge freut sich mit
  5. (KMM) Alle Dinge müssen dort richtig verstaut werden.
    - täglich viel weniger Aufwand

Marie Kondo empfiehlt ausserdem die Dinge in dieser Reihenfolge anzugehen.

  1. Kleider (KMM: weil diese Kategorie nicht emotional wären) !!!: Ich finde, viele Leute sind sehr emotional diesem Thema gegenüber und verbinden Kleider mit schönen Erinnerungen.)
  2. Bücher
  3. Papiere
  4. Kleinkram
  5. Erinnerungsstücke

Als Farb-& Stilberaterin sowie als Ordnungscoach sehe ich oft, dass sich Leute sehr schwertun, auch Kleidern auszumisten. Oft verbinden Sie Anlässe mit Ihren Kleidern, sehen oft aber nicht, dass Ihnen diese farblich und im Stil nichts Gutes tun. Eine Farb-& Stilberaterin kann Ihnen anhand Ihres Gesichtes und Haut erklären, was Ihnen steht, und warum Sie sich in etwas wohlfühlen oder nicht. Sie gibt Ihnen Regeln und Eselsbrücken auf den Weg, die die beim Anziehen und Einkaufen ganz einfach anwenden können. Farben werden auch einem Stil zugeordnet und nur in der Kombination fühlen Sie sich wirklich wohl.

Wie und warum sehe ich dies als professionelle Farb-& Stilberaterin anders als Marie Kondo oder ein Ordnungscoach, der Ihnen dies nicht erklären kann?

  • Haben Sie sich einmal überlegt, warum Sie so viele unbenutzte Kleider im Schrank haben?
  • Finden Sie Dinge, die Ihnen so gar nicht bekannt vorkommen, weil Sie diese vergessen haben und viel zu viele Dinge besitzen?
  • Haben Sie einzelne Teile wahllos zusammengekauft und erst zu Hause gemerkt, dass diese gar nicht mit der vorhandenen Garderobe zusammenpassen und nicht kombinierbar sind?
  • Wenn Sie nun einfach alles wegschmeissen, was Sie seit einem Jahr nicht getragen haben, ohne zu verstehen, warum Sie es nie getragen haben, bringt Ihnen dies etwas?
  • Ist es vielleicht auch so, dass Sie sich nun von Dingen entledigen und am nächsten Tag in einen Laden rennen und wieder genau den gleichen Stil oder die gleiche Farbe kaufen?
  • Kann es sein, dass sich dieses Spiel immer wiederholt?
  • Ich finde, dies geht alles sehr ins Geld und ist mit sehr viel Aufwand verbunden.

Wir alle haben in jüngeren Jahren viel ausprobiert und dies gehört auch zum Prozess des älter werden. Bedenklich ist einfach schon, dass wir uns mit so viel Unnützem belasten, und aus diesem Kreislauf nicht herauskommen, da wir ganz einfache Dinge nicht verstehen. Wir glauben, dies alles zu wissen. Das Resultat und die Menge sehen wir in unserem Kleiderschrank und sollte uns zu denken geben. Alleine schon von 15 KG Altkleider in tadellosem Zustand und das Geld, dass wir aus dem Fenster werfen. Würden Sie CHF 1320.--, also 50% der jährlichen Kleideranschaffung (CHF 12xCHF220.—) = CHF 2640.- einfach aus dem Fenster werfen oder irgendjemandem, den Sie nicht kennen, spenden? Investieren Sie einen Bruchteil dieses Budgetposten lieber in eine persönliche und auf Sie abgestimmte Beratung. Das Wissen behalten Sie ein Leben lang und mit der Ordnung funktioniert es dann auch besser!